Am 13. Juli 2022 fand der letzte Vortrag unseres Semesterprogramms statt. Der Start erwies sich allerdings als etwas erschwert, da eine vorherige Veranstaltung den H21 blockierte und zu allem Überfluss auch noch überzog. Doch glücklicherweise bringt so etwas weder erfahrene SuPler noch unseren Vortragenden Chris-Erik Schillinger von der Württembergische Versicherung AG aus der Ruhe. So ging der Vortrag des Ulmer Alumnus mit einer 15-minütigen Verspätung los und begann mit einer kurzen Vorstellung der W&W-Gruppe und des Aktuariat Komposit, in dem Chris-Erik Schillinger arbeitet. 

Danach ging es um die Frage, wie sich der Tarif einer Kfz-Versicherung eigentlich bestimmt, wobei der Fokus des Vortrags einzig auf dem Tarifmerkmal „Ort“ lag. Jeder, der ein Auto besitzt, kennt es: Wenn man nach einem Umzug das Auto ebenfalls ummeldet, bekommt man einen netten Brief der Kfz-Versicherung, die den Beitrag anhebt. Ärgerlich! Aber wie werden diese Regionalklassen eigentlich gebildet? Und wie bepreist man sie? Dies erklärte Chris-Erik Schillinger in der folgenden Stunde ausführlich und detailliert und konnte anschaulich auf die Herausforderungen hinweisen, die bei der Beschaffung, Säuberung, Aufbereitung und Verarbeitung von Daten für solche Fragestellungen entstehen. Dadurch konnte dem Publikum einmal anschaulich vor Augen geführt werden, dass all die Probleme, die unsere Professoren in DAV- oder Statistik-Kursen ansprechen, auch tatsächlich in der Realität auftreten (und, dass man Lösungen finden kann!). All jene im Publikum, denen es bis hierhin zu versicherungsmathematisch war, wurden am Ende durch die praktische Anwendung und den Vergleich von generalized linear models und decision trees zufriedengestellt. Zum Abschluss beantwortet Chris-Erik Schillinger alle offengebliebenen Fragen des sehr aktiven Publikums und ging auf einzelne Punkte noch einmal im Detail ein. Den Abschluss der Veranstaltung bildete ein Austausch in kleineren Gruppen beim gemeinschaftlichen Genießen von Pizza und einem Feierabendbierchen. 

Der Vortrag war der perfekte Semesterabschluss unseres Veranstaltungsprogramms. Daher geht unser besonderer Dank an Chris-Erik Schillinger, der nicht nur einen fachlich hervorragenden Input gegeben hat, sondern mit seiner offenen und herzlichen Art auch auf zwischenmenschlicher Ebene die Gunst aller Anwesenden zu gewinnen wusste. 

Bericht von Philipp Büchner