Was soll ich nach der Schule machen? Soll ich studieren? Was soll ich studieren? Sollte ich ein Auslandssemester absolvieren? Nach welchen Kriterien sollte ich meine Praktika auswählen? Bin ich gut genug für die Arbeitswelt? Und vor allem: Möchte ich das ganze überhaupt?  

Mit all diese Fragen waren vermutlich schon die meisten von uns konfrontiert. Sei es für uns selbst, für einen Kommilitonen oder einen Freund. Zur Entscheidungsfindung tragen viele Faktoren und Menschen bei: Die eigenen Ziele im Leben; Die eigene Motivation; Der potentielle Verdienst; Die aktuelle Lebenssituation mit seinem Partner und so weiter… Dabei ist es oftmals gar nicht so einfach die richtige Entscheidung zu treffen. Gibt es überhaupt richtige und falsche Entscheidungen, wie bei einer Berechnung oder einem Beweis? Oder sind Entscheidungen vielleicht etwas anderes, bei dem es mehr als um schwarz und weiß geht? Eines ist klar. Für Entscheidungen benötigt man Optionen, sonst gibt es nichts zu entscheiden. Das ist grundlegend. Hierbei gibt es oftmals mehrere Alternativen, die einem selbst häufig nicht bewusst sind. An Entscheidungspunkten kann es helfen nach Rat zu Fragen. Bei den Eltern, bei dem Freund oder Freundin. Die wiederum möchten das Beste für mich – und auch für sich selbst, wenn auch unbewusst. Sie haben alle ein Interesse an uns und unserem Lebensweg. Der Freund oder die Freundin möchte gerne, dass wir in seiner/ihrer Nähe sind. Daher ist der Rat für ein Praktikum in einer anderen Stadt oder gar ein Auslandssemester tendenziell ablehnend. Eltern sehen ihren eigenen Lebensweg womöglich als Idol für uns und denken daher, dass das auch ein guter Weg für uns ist. Uns sollte daher bewusst sein, dass Freunde und Eltern eine Abhängigkeit und ein eigenes Interesse an uns haben 

Bei dem Mentoring-Programm der SuP ist das Verhältnis hingegen anders. Hier besteht eine gewisse Interessenslosigkeit zwischen Mentor und Mentee. Das hat den Vorteil, dass die Entscheidungshilfe frei ist, ohne irgendwelche eigenen Interessen. Der Mentor greift auf mehr Erfahrung als der Mentee zurück und hat einen anderen Blickwinkel auf die gegebenen Optionen. Vielleicht sieht er darüber hinaus zusätzliche Alternativen, die einem selbst gar nicht bewusst sind. Bei dem diesjährigen Mentoring-Auftaktprogramm Mitte September 2020 trafen sechs Studenten und vier Mentoren aufeinander. Wir verbrachten gemeinsam zwei interessante Tage in gemütlicher Atmosphäre und lernten uns nach und nach bei lockeren Gesprächen und Vorstellungen besser kennen. Von kurzen Speed Datings bis zu tiefen Diskussionen tauschten wir uns über unsere Blickwinkel und Erfahrungen aus. Nachdem wir uns soweit kennengelernt haben, bildeten wir Paarungen zwischen Mentor und Mentee. Nun ist der Grundstein für eine längere Bindung gesetzt. Eine Bindung, die wegweisende Entscheidungshilfen geben soll. Es wird nicht schwarz und weiß sein, aber vielleicht mehrere Optionen aufzeigen und ein besseres Bewusstsein bilden, was wir selbst wirklich wollen und uns selber guttut. Dadurch werden uns neue Perspektiven aufgezeigt und wir entscheiden uns für Wege, die wir wirklich wollen und voll und ganz vertreten. Auf einen guten und aufregenden Weg!

Bericht von Thomas Berchtold